… ist nach Ansicht vieler juristischer Experten inzwischen so gut wie sicher.
Die endgültige Wende, die sich schon seit längerem abzeichnete, brachte das Gutachten des Psychologen Günter Köhnken, das dem Mannheimer Landgericht als Beweismittel vorliegt. Köhnken konnte bei der Befragung bei Gericht eine “Falschaussage” des angeblichen Opfers nicht ausschließen. Was er indes ausschließen konnte: “Autosuggestion”, also die unbewusste Verfälschung von Aussagen des angeblichen Opfers. Wenn die von Kachelmann jahrelang belogene und betrogene Frau auch selbst gelogen haben sollte, dann wohl bewusst. Bereits die Gutachterin Luise Greuel konnte keine “Glaubhaftigkeit” in den widersprüchlichen und z. T. nachweislich falschen Aussagen des angeblichen Opfers erkennen.
Gisela Friedrichsen, von Anfang an eher pro Kachelmann, fasst auf Spiegel online zusammen:
“Das Fazit eines Spurengutachters des Landeskriminalamts: An dem vermeintlichen Tatmesser müssten ganz andere Spuren zu finden sein, wenn sich die Tat so zugetragen haben sollte, wie die Frau angibt.
Das Fazit mehrerer Sachverständiger auf dem Gebiet der Rechtsmedizin, die jene Hämatome und Hautkratzer begutachtet hatten, die die Frau bei der angeblichen Tat davongetragen haben will: mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst beigebracht.”
Das eigentliche Opfer im “Fall Kachelmann” scheint tatsächlich Jörg Kachelmann selbst zu sein – wenn auch ein Opfer, mit dem viele aus einer Mischung aus Sexual- und Sozialneid keinerlei Mitgefühl haben. Zu bunt hat es der prominente Casanova aus Sicht vieler Normalbürger jahrelang getrieben – eine eigentlich aber absurde Einstellung angesichts existenzvernichtender Behauptungen.
Mit der Thematik “Vergewaltigungsvorwurf aus Rache” – die im Moment freilich im Fall Kachelmann niemand nachweisen kann – befasst sich auch eine interessante SpezialEdition der “Matrix”. Auch die SpezialEdition “Rachedurst” wäre eine interessante Lektüre nicht nur für die zuständigen Staatsanwälte, sondern auch für die eine oder andere Radio-Moderatorin aus Schwetzingen und Umgebung …
Nicht nur hierzulande leben Prominente gefährlich, die ihre Prominenz bewusst oder unbewusst dazu nutzen, ihren Prominenten-Status gegen promiskuitiven Sex zu tauschen (das “Kachelmann-Syndrom”, sozusagen). Solange alles gut läuft, nimmt man den Prominenten gerne mit. Gibt es Probleme, mutiert der Prominente ganz schnell zum “Sex-Monster”. Denn es gibt ja auch das sog. “Groupie-Syndrom” (die Sucht auf Sex mit Prominenten – vom Pop-Star bis zum Wetterfrosch, in dem vielleicht ja ein Prinz stecken könnte …) – ja, ziemlich vielschichtig, das Ganze …
Sex ist in unserer übersexualisierten Gesellschaft eben nicht wirklich frei. Sex ist deshalb immer noch ein Thema, das zu Projektionen der unterschiedlichsten Art einlädt. Projektion des eigenen Schattens auf einen Prominenten – das ist eine weitere öffentlich nicht diskutierte Dimension des “Kachelmann-Syndroms”.
Der Freispruch im Fall Kachelmann ist jetzt jedenfalls so gut wie sicher. Genug projiziert – es reicht!