Trauer um Bärbel Mohr: Mit nur 46 Jahren ist die Bestseller-Autorin Bärbel Mohr („Bestellungen beim Universum“) verstorben und schon letzten Dienstag in aller Stille beigesetzt worden. Mohr, die sich in Ihren Büchern nach ihrem Welterfolg zum Thema Wunscherfüllung auch mit alternativen Heilmethoden auseinandersetzte, war möglicherweise ihrem eigenen Erfolg nicht gewachsen. Wollte sie zu schnell zu viel?
Auf „Bunte.de“ heißt es: „Vor einem Jahr war bei Bärbel Mohr ein Burn-out festgestellt worden, fast zeitgleich brach ihre Krebserkrankung aus.“ Die fatale Kombination ist unter Medizinern durchaus bekannt: Burn-out durch Arbeitsüberlastung schwächt das Immunsystem und kann so tatsächlich Krebserkrankungen begünstigen.
Die Blogosphäre diskutiert bereits heftig, wie es möglich sein kann, dass ausgerechnet Bärbel Mohr, die nach eigenen Aussagen in zahlreichen Büchern nicht nur erfolgreich „Bestellungen“, sondern auch „Reklamationen“ beim Universum aufgeben konnte, an einer Krankheit gestorben ist, an der viele ganz normale Menschen ohne Draht zum Universum gereift und gewachsen sind … Hat es etwas mit der öffentlichen Rolle zu tun, auf die Mohr seit ihren Bestseller-Erfolgen festgelegt war? War sie geistig noch frei? Wohl nicht wirklich, denn nach dem Ausbruch ihrer Krankheit verstummte die Autorin von 25 Büchern – ihre Leser erfuhren von ihrer Krankheit nichts. Wäre es für sie gleichbedeutend mit dem Eingeständnis eines „Versagens“ gewesen?
Ob Bärbel Mohr simultan zur schulmedizinischen Behandlung auch spirituelle Heilungs-Ansätze ausprobiert hat (was in solchen Prozessen häufig heilungsentscheidend sein kann), darüber ist uns nichts bekannt.
Auch Martin Frischknecht stellt auf Spuren.ch die Frage nach dem Warum für ihr öffentliches Schweigen:
„Warum? Die Antwort ist so einfach wie erschreckend: Bärbel Mohr schwieg, weil Krankheit in ihrem System drin einem Versagen gleichkommt. Bist du krank? So bestell dir Gesundheit! Bist du immer noch krank? Dann hast du falsch bestellt. Dann solltest du richtig wünschen, mit ganzen Herzen musst du wünschen. Dann musst du dich tiefer selbst lieben, und du musst mit jeder Zelle deines Körpers in Resonanz gehen zu Gesundheit und Glück. Mach mal! Tue es richtig, tue es ganz! Stellt sich das erwünschte Ergebnis nicht ein, so hast du es falsch getan.
Da die Propagandistin solchen Denkens mit dem eigenen Leben dafür einsteht, dass es auch funktioniert, hat sie vor den Leuten zu strahlen. Sie strahlt vor Erfolg, vor Glück und vor Gesundheit. Alles andere in ihrem Leben wird ausgeblendet oder zumindest dem Publikum nicht gezeigt. Würde die eigenen Zweifel, das eigene Versagen, würden kleine und größere Gebresten dem Publikum sichtbar gemacht, so wäre das zwar sehr menschlich und überaus verständlich, hauptsächlich aber wäre es geschäftsschädigend. Es würde den Wert der eigenen Botschaft in Frage stellen und die Vermessenheit des umfassenden Anspruchs enthüllen, und das wäre schlecht für den Absatz.“
Es scheint hart zu sein, solche Aussagen im Angesicht des Todes zu treffen. Doch das scheint nur so. In Wirklichkeit ist es einfach nur ein untrennbarer Teil der Wahrheit. Der zweite, bislang verborgene Teil, der sich auf Dauer nicht verbergen lässt – der Schatten, der sich immer dann sehr deutlich in Erinnerung bringt, wenn wir ihn aus unserem Leben zu verbannen versuchen.
Leben in der RaumZeit-Realität ist ein Spiel von Licht und Schatten. In diesem Spiel sollten wir uns auch den Schatten zum Freund machen, denn als Feind wird er zum unbesiegbaren Gegner.
Ergänzender Blog-Artikel:
Mara Dari Stix – mit 38 Jahren gestorben an Zungenkrebs –
auch in diesem Text begegnen wir auf fast schon
archetypische Weise dem Thema des verleugneten Schattens.